Schäden am Rohrleitungssystem

Alle 30 Sekunden ein Leitungswasserschaden

In Deutschland werden jährlich über 1 Million Leitungswasserschäden gemeldet. Die Kosten bei den Gebäudeversicherern summierten sich auf 2,3 Milliarden EUR im Jahr 2015. Hinzu kamen 230 Millionen EUR Schäden, die von Hausratversicherungen getragen wurden.

In Köln platzen die Wasserrohre so häufig, wie in keiner anderen Stadt. Krefeld, Mannheim und Karlsruhe verzeichnen ebenso überdurchschnittlich viele Wasserschäden. Ursächlich sind u.a. die Wasserqualität und der Sanierungsstand älterer Häuser. Nach rund 30 Jahren sollte eine Wasserinstallation überprüft, bei Bedarf saniert werden. Wird die Einbauküche oder das Bad erneuert, stellt sich für Hauseigentümer auch die Frage nach der künftigen Lebensdauer der alten Wasserleitungen. Spätestens nach 50 Jahren neigt sich die Nutzungsdauer eines Rohrleitungssystems dem Ende zu. Häufig sind Schäden absehbar, sodass Gebäudeversicherer bei älteren Häusern mit Modernisierungsstau die Absicherung des Leitungswasserrisikos ablehnen. Besonders häufig treten Leitungswasserschäden in wenig genutzten Räumen, wie in nicht beheizten Gästezimmern, Kellerräumen oder Abstellplätzen, unbewohnte Ferienwohnungen und leer stehenden Immobilien auf.

Im Schadenfall ist schnelles Handeln geboten:

  1. sofort das Hauptventil schließen
  2. schnellst möglich das Wasser aufnehmen, damit nicht zu viel Feuchtigkeit in die Wände und Böden zieht
  3. vollständig mit Hilfe von Fachfirmen trocknen, um Schimmelbefall des Gebäudes zu vermeiden
  4. umgehende Leckortung und Schadenbehebung

Zum Schutz gegen Leitungswasserschäden leisten Leckage-Schutzsysteme gute Dienste. Sie erkennen Leitungswasserschäden und stoppen automatisch die Wasserversorgung an der Hauptzuleitung. Hausbesitzer können sich über den unplanmäßigen Wasseraustritt elektronisch informieren lassen.

Um den finanziellen Schaden eines Wasserrohrbruchs in Grenzen zu halten, ist die Leitungswasserversicherung zu der Gebäudeversicherung für den Eigentümer und die Hausratversicherung des Bewohners für das beschädigte Mobiliar sowie Inventar erforderlich. Die Leitungswasserversicherung ersetzt frostbedingte und sonstige Bruchschäden an Rohren der Wasserversorgung und den damit verbunden Schläuchen, der Warmwasserheizung sowie der Klima-, Wärmepumpen- oder Solarheizungsanlage und von fest installierten Wasserlöschanlagen.

Frostbedingte Bruchschäden sind an Badeinrichtungen, Waschbecken, Spülkästen, Armaturen, Heizkörpern, Kesseln mitversichert. Andere Bruchschäden an Armaturen werden in der Regel nur bis zu einem Limit von einigen hundert EUR ersetzt.

Achten Sie in Ihrem Versicherungsvertrag auf die Mitversicherung der groben Fahrlässigkeit. Wenn bei Beginn der Frostperiode nicht rechtzeitig geheizt wird, ist der Wasserschaden aus frostbedingtem Rohrbruch unter Umständen nicht versichert, sollte sich die grobe Fahrlässigkeit des Hauseigentümers herausstellen. Folgeschäden, die in weiterer Folge durch den Wasserschaden eingetreten sind, wie das Abplatzen des Putzes und des Mauerwerks , die Fäulnis von Wänden mit anschließendem Schimmelbefall oder das Aufquellen vom Parkettfußboden gehören mit zum versicherten Umfang in der Leitungswasserversicherung.

Ingrid Jordan-Berger,
GET Service GmbH